Für Arno Del Curto war schon früh klar, dass er eines Tages Eishockeyprofi werden wollte. Aus dem Traum wurde ein Albtraum, als er seine Spielerkarriere nach einem Bruch des Fussgelenkes bereits mit 21 Jahren jäh beenden musste. Aber schon in diesem jungen Alter wusste Arno, dass jede Krise ihre Chance birgt. Er packte sie und wurde zum erfolgreichsten Schweizer Eishockeytrainer aller Zeiten. Nur so erfolgreich, wie seine Karriere verlief, so oft musste sich der Kult-Trainer nach privaten wie auch beruflichen Rückschlägen wieder zurückkämpfen. In seiner Biografie lässt Arno Del Curto sein Leben Revue passieren, und es wird schnell klar, dass es so ähnlich verlief wie das durch ihn propagierte Hockeyspiel: risikobereit, dynamisch, sehr oft auch positiv dramatisch. Er erinnert sich an die spektakulärsten Siege und Niederlagen des HC Davos, rekapituliert die wichtigsten Veränderungen des Eissports im Wandel der Zeit, erklärt seine Rolle als Motivator und Leader innerhalb der Mannschaft und er liefert neue und interessante Gründe, die seinen überraschenden Rücktritt im Jahr 2018 erklären. Vor allem aber gewährt er vertiefte Einblicke in seine facettenreiche Persönlichkeit. Ein Unzähmbarer, der seinen Werten immer treu geblieben und auch in bewegten Zeiten keinen Millimeter von seinen Prinzipien abgewichen ist. Arno Del Curto ist nicht nur ein Optimist, er ist auch ein Macher. Und ein Kämpfer. Einer, der sein Lebensmotto »Auch wenn es manchmal grundlos eins auf die Schnauze gibt das Leben geht trotzdem weiter« nie aus den Augen verloren hat.
Ich will eine Geschichte erzählen, die uns alle etwas angeht. Die zum Denken anregt. Eine Geschichte über die Sinnhaftigkeit menschlichen Lebens. In meiner zweiten Berufstätigkeit als Therapeutin und heute als Gerontologin waren und stehen existenzielle Themen prominent im Blickfeld: Es sind in früheren Jahren des Lebens einerseits die Fragen nach der Herkunft, Selbstvergewisserung und Selbstverwirklichung. Anderseits nimmt Lebenszufriedenheit mit zunehmendem Alter zu und die Frage nach individuellem Lebenssinn wird im Alter dringlicher. Auch die eigene Sterblichkeit rückt nun näher und wird zur unleugbaren Tatsache. So tritt die Beschäftigung mit dem eigenen Leben in der Rückschau mit Kraft in den Vordergrund. Das Bedürfnis nach Wissensweitergabe nimmt zu. Die gesellschaftliche Teilhabe entspricht weiterhin dem menschlichen Bedürfnis, auch im Alter. Die Figuren der Ina Reich und ihrer Tante Marilène Kazarowa ermöglichen es mir, das Wertvolle eines generationenübergreifenden Dialogs und Miteinanders literarisch aufzugreifen und zu verdeutlichen. Dabei erhält das Alter und das Ende des Lebens – gerade wegen der gesellschaftlichen Tabus – in dieser Geschichte exemplarisch eine andere Rolle zugedacht, als es die Gesellschaft bisher (aner)kennt. Die Erzählung verschliesst sich dem Leben nicht, sie wendet sich ihm zu.